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Körperanalysewaagen – mehr als nur das Gewicht messen
Du trainierst regelmäßig, beispielsweise mit Fitnessgeräten, oder machst gerade eine Diät? Mit einer Körperanalysewaage überwachst du deinen Fortschritt. Hier liest du, was die Geräte können und wie sie funktionieren.
Ganz gleich, ob du im Gym oder zu Hause trainierst: Umso höher die Motivation ist, desto besser stehen die Erfolgsaussichten. Aber Vorsicht: Der Blick auf die Waage allein kann dich täuschen – speziell, wenn es sich um ein herkömmliches Modell handelt. Denn normale Personenwaagen messen nur das Gesamtgewicht und nicht die Körperzusammensetzung.
Der Vorteil: Was bringen Körperanalysewaagen?
Körperanalysewaagen sind auch als Körperfettwaagen bekannt. Neben dem Gesamtgewicht zeigen sie den Körperfettanteil in Prozentsowie häufig den Muskelanteil, die Knochenmasse und das Körperwasser an.
DerKörperfettanteilist wesentlich bedeutsamer für die Fitness als das Gesamtgewicht sowie der daraus berechnete BMI („Body-Mass-Index“). Denn nicht jede Körpermasse ist gleich: Ein erhöhter Fettanteil gilt als ungesund, ein erhöhter Muskelanteil jedoch nicht – er erhöht Fitness und Leistungsfähigkeit.
Vor allem, wenn du Muskeln aufbauen und Fett verlieren möchtest, können normale Waagen in die Irre führen: Nach einigen Wochen zeigen diese oft nicht weniger Gewicht an, sondern sogar mehr! Gleichzeitig sieht das Spiegelbild aber schlanker und fitter aus. Wie kommt das? Ganz einfach: Durch die Work-outs wurden Fettpolster verbrannt, allerdings auch Muskeln aufgebaut. Und diese sind im Verhältnis zu ihrem Volumen schwerer als Fett. Es läuft also alles nach Plan – anders, als es der Blick auf eine normale Waage vermuten lässt.
Während einer Diät kanndireine Körperanalysewaageebenfallshelfen. Denn im Idealfall sollte dabei vorrangig Fett abgebaut werden – und möglichst wenig Muskelmasse. Ein starker Abbau von Muskeln lässt den Körper schlaffer erscheinen und vergrößert das Risiko des gefürchteten Jo-Jo-Effekts. Muskeln hingegen verbrauchen sogar im Ruhezustand eine kleine Menge an Kalorien und erhöhen auf diese Weise den Grundumsatz.
Das Prinzip: Wie funktionieren Körperanalysewaagen?
Zum einen misst eine Körperanalysewaage das gesamte Körpergewicht wie eine normale Personenwaage. Zusätzlich schickt sie über Elektroden einen ungefährlichen, nicht spürbarenelektrischenStrom durch den Körper. Auf diese Weise lässt sich die Körperzusammensetzung ermitteln, weil Fettgewebe, Muskelgewebe, Knochenmasse und Körperwasser unterschiedliche elektrische Widerstände aufweisen. Dieses Verfahren ist als bioelektrischeImpedanzanalyse(BIA) bekannt.
Gut zu wissen: Es gibt diese Sportelektronik-Geräte mit und ohne Handsensoren. Körperanalysewaagenmit Handsensoren sindim Durchschnittgenauer, weil sie die Körperzusammensetzung im Oberkörper und in den Beinen messen. Bei Ausführungen ohne Handsensoren fließt der Strom für die Messung nur durch die Beine. Die Zusammensetzung des Oberkörpers wird anhand von statistischen Daten hochgerechnet.
Präzision: Wie genau sind Körperanalysewaagen?
Die Messung von Körperfettanteil & Co. mit einer Körperanalysewaage unterliegt prinzipbedingt gewissenAbweichungen. Diese können durchaus ein Zehntel oder mehr betragen. Liegt der tatsächliche Körperfettanteil beispielsweise bei 25 Prozent, kann auf der Anzeige ebenso gut 22,5 Prozent oder 27,5 Prozent stehen – der Grund: Der elektrische Widerstand des Körpers hängt von vielen Faktoren ab, beispielsweise davon, wie feucht die Hautoberfläche ist und wie gut dein Körper gerade mit Flüssigkeit versorgt ist.
ZweianderebekannteMessarten für das Körperfett sind zwar genauer,allerdingsauchaufwendiger. Bei der weitverbreiteten Caliper-Methode ermittelt du mittels einer Messzange die Dicke des Unterhautfettgewebes an verschiedenen Körperstellen. Auf Basis der gemessenen Werte lässt sich anhand einer Formel der Körperfettanteil berechnen. Das Nonplusultra in puncto Präzision ist ein sogenannter DEXA-Scan mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie. Diese Methode der Körperfettmessung ist jedoch nur in entsprechend ausgestatteten Arztpraxen möglich. Zudem geht sie mit einer geringfügigen Strahlenbelastung einher, sodass der Einsatzbereich begrenzt ist.
Männer & Frauen: Welcher Körperfettanteil ist normal?
Die normalen Werte für den Anteil an Körperfett hängen maßgeblich vom Geschlecht sowie dem Alter ab.
Für Frauen gelten folgen Körperfettanteile als normal:
- 20–39 Jahre: 21 bis 33 Prozent
- 40–59 Jahre: 23 bis 34 Prozent
- 60–79 Jahre: 24 bis 36 Prozent
Bei Männern fallen die Normwerte geringer aus:
- 20–39 Jahre: 8 bis 20 Prozent
- 40–59 Jahre: 11 bis 22 Prozent
- 60–79 Jahre: 13 bis 25 Prozent
Liegt der Körperfettanteil deutlich höher, drohen langfristig gesundheitliche Probleme. Aber Achtung: Eine zu geringe Menge an Körperfett ist ebenfalls bedenklich. In diesem Fall verringert sich zuerst die Leistungsfähigkeit, weiterhin kann es zu Störungen der Körperfunktionen kommen.
Das begehrte „Sixpack“ hängt übrigens vor allemvom Körperfettanteil ab. Denn ganz gleich, wie gut die Bauchmuskeln trainiert sind: Sichtbar werden sie erst, wenn die Fettschicht darüber dünn genug ist. Typischerweise zeigt sich ein Sixpack bei Männern frühestens bei einem Körperfettanteil von 15 Prozent oder weniger. Bei Frauen ist es erst bei 25 Prozent oder weniger so weit.
Ausdauertraining kann ebenfalls wesentlich zur Abnahme von Körperfett beitragen. Mit einem Fitness-Tracker kannst du beispielsweise beim Joggen wichtige Daten erfassen. Du schwingst dich lieber auf das Bike? Ein Fahrradcomputer zeigt dir Tempo, Strecke und mehr an.
Tipps: So misst du richtig mit einer Körperfettwaage
Trotz der prinzipbedingten Abweichungen beim Messen sind Körperanalysewaagen ein nützliches Hilfsmittel. Sie erleichtern es, die Veränderung des Körperfettanteils durch Training und/oder Diät zu verfolgen. Voraussetzung dafür ist, dass die einzelnen Messungen unter ähnlichen Bedingungen stattfinden. Ein empfehlenswerter Zeitpunkt ist beispielsweise in der Früh nach dem Aufstehen und vor dem Frühstück. Essen und Trinken vor der Messung kann das Ergebnis verändern, ebenso wie ein starker Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen.
Achte außerdem darauf, dass die Füße (und Hände bei Modellen mit Handsensoren) trocken sind. Feuchtigkeit reduziert den elektrischen Widerstand und verfälscht die Ergebnisse der Körperanalysewaage. Aus dem gleichen Grund solltest du sämtlichen Metallschmuck sowie deine Uhr ablegen.