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Im Gartenhaus elektrisches Licht nutzen oder dein E-Bike im Carport aufladen, ohne erst eine Stromleitung verlegen zu müssen? Die moderne Solartechnik macht es möglich. Anders als bei umfangreichen Anlagen für das Hausdach lassen sich diese Solarmodule einfach selbst montieren. Immer häufiger werden sie auch auf Balkonen genutzt, um das Sonnenlicht in preisgünstige Energie zu verwandeln und die Stromrechnung zu reduzieren.
Wie funktioniert die Solartechnik für zu Hause?
Bei den modernen kompakten Solarmodulen handelt es sich um eine kleinere Variante der Photovoltaik-Anlage für das Hausdach. Ursprünglich wurde diese Solartechnik für Orte entwickelt, an denen es keine Steckdosen gibt. Du kannst das Modul zum Beispiel am Gartenhaus anbringen, damit es dir Strom für eine elektrische Lampe, einen Minikühlschrank und andere Annehmlichkeiten für die Sommersaison liefert. Die Sonnenkollektoren sammeln das Sonnenlicht und wandeln es in elektrische Energie um, die in einer Batterie gespeichert wird. Diese Batterie kannst du anzapfen, wann immer du Strom benötigst.
Mittlerweile gibt es ähnliche Anlagen für den Balkon, bei denen du den erzeugten Strom direkt über die Steckdose ins eigene Stromnetz einspeist. Je nach Größe der Paneele und der Dauer der Sonneneinstrahlung reicht dies aus, um beliebte Elektronikgeräte wie den Fernseher zu betreiben und das Smartphone aufzuladen. Sollte es einmal zu einem großflächigen Stromausfall (Blackout) kommen, nutzt du die Solartechnik für besonders wichtige Haushaltsgeräte wie den Kühlschrank.
Was benötige ich für die Installation?
Wenn du dich erstmals mit der Installation eigener Solartechnik beschäftigst, solltest du ein Komplettset kaufen. Dieses umfasst das eigentliche Solarmodul, einen Laderegler, einen Wechselregler und Kabel. Der Laderegler sorgt dafür, dass die generierte Sonnenenergie in einer Batterie oder in einem Akku gespeichert wird und auch nach Sonnenuntergang noch zur Nutzung bereitsteht. Je mehr Ampere er besitzt, umso mehr Leistung erzeugt er. Der Wechselregler oder Wechselrichter wandelt die 12-V-Spannung bei Bedarf in 230 Volt um.
Worauf muss ich achten, wenn ich Solartechnik nutzen will?
Zunächst musst du dir überlegen, welche Art von Strom du benötigst. Mit einfacher Solartechnik zur Installation am Gartenhaus oder am Wohnmobil erzeugst du eine Spannung von 12 Volt und eine Leistung von etwa 50 Watt. Damit kannst du wiederum 12-V-USB-Steckdosen zum Aufladen von Smartphones und zum Betrieb kleiner Haushaltsgeräte nutzen. Größere Geräte wie Kühlschränke oder Laptops benötigen jedoch eine reguläre 230-V-Steckdose zur Stromversorgung, die eine Leistung von bis zu 250 Watt bietet. Achte also darauf, welche Art von Leistung das Modul erzeugt und ob dein Set einen Wechselregler zur Umwandlung von 12 Volt in 230 Volt besitzt.
Für mehr Leistung sind natürlich auch größere Solarpaneele erforderlich. Hier darfst du das Gewicht der einzelnen Kollektoren nicht außer Acht lassen: Stelle sicher, dass das Dach des Gartenhauses oder des Wohnmobils sie aushält.
Wichtig ist auch die richtige Montage. In Mitteleuropa funktioniert Solartechnik am besten, wenn die Module nach Süden ausgerichtet sind, denn auf der Südseite empfangen sie den ganzen Tag lang Sonnenlicht und können entsprechend viel Strom produzieren. Auch eine Ausrichtung nach Ost oder West ist meist noch sinnvoll, nach Nord jedoch nicht. Noch bedeutender als die Ausrichtung ist jedoch der etwaige Schattenwurf: Liegen die Solarmodule tagsüber stundenlang im Schatten eines höheren Nachbarhauses oder eines Baumes, erhalten sie nicht genug Sonnenlicht.
Es sollte eigentlich logisch sein, dennoch lohnt es sich immer, einen prüfenden Blick auf die IP-Schutzklasse deiner Module zu werfen. Von der Klasse IP65 (strahlwassergeschützt) sollten sie schon sein, damit deine Solartechnik dauerhaft im Freien verbleiben kann und auch anhaltende starke Regengüsse wegsteckt.
Wie kann ich die eigene Solartechnik nutzen?
Eine autarke Stromversorgung ist vielseitig verwendbar. Generell lässt sich Solartechnik überall dort einsetzen, wo dir eine Steckdose fehlt. Hast du dir zum Beispiel im Garten einen gemütlichen Rückzugsort mit Gartenhaus und fest installiertem Grill mit Sitzecke geschaffen, liefern die Solarmodule genug Strom für die abendliche elektrische Beleuchtung und einen kleinen Kühlschrank. Hast du dir einen beheizten Swimmingpool gegönnt, versorgst du alle elektrischen Komponenten wie die Filteranlage und die Heizung mit Solarstrom.
Eine immer größere Rolle in privaten Haushalten spielt die Elektromobilität. Für Fahrzeuge wie E-Bikes und E-Scooter kann eine Solaranlage am Carport durchaus sinnvoll sein. Zum Aufladen eines E-Autos reicht die Leistung jedoch nicht aus.
Im Haushalt ist Solartechnik für die Steckdose bestenfalls eine Ergänzung und eine Absicherung vor Blackouts. Auch hier musst du bedenken, dass die Zahl und Leistung der Solarpaneele nicht reicht, um mehrere große Haushaltsgeräte und die Unterhaltungselektronik zu betreiben.
Letztendlich musst du auch immer die Kosten für Kauf und Installation der Solartechnik gegenrechnen. Willst du nur deine E-Bikes aufladen, kann es Jahre dauern, bis sich die Anschaffungskosten amortisiert haben. So richtig sinnhaft sind Solarmodule überall dort, wo einfach kein Stromanschluss vorhanden ist: in deinem Schrebergarten am Stadtrand zum Beispiel, am Ende eines weitläufigen Gartens oder im Wohnmobil.
Ein Tipp: Mittlerweile gibt es auch Solartechnik zum Mitnehmen auf Wanderungen und beim Camping. Diese winzigen Solarmodule befestigst du außen an deinem Rucksack. Mit dieser Sonnenenergie kannst du zwar keine großen Sprünge machen, doch zum Aufladen des Smartphones reicht es allemal. Und dieses wird dir im Notfall verschiedene wertvolle Dienste als Navi, Taschenlampe oder zum Absetzen eines Notrufs leisten.