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Der Kelim ist ein vielseitiger Teppich, der deinen Zimmern wunderschöne Farbtupfer verleiht. Du kannst große Modelle über den gesamten Boden deines Wohnzimmers ausbreiten, schmale Varianten als Läufer im Flur verlegen und kleine besonders dekorative Designs als heimeligen Wandschmuck aufhängen. Dank der riesigen Gestaltungsvielfalt findest du immer die passende Lösung.
Was sind Kelim-Teppiche?
Kelim-Teppiche zeichnen sich durch die besondere Herstellungsweise aus, durch die das Muster auf beiden Seiten zu sehen ist. Diese Teppiche waren bereits vor vielen Jahrhunderten in einem riesigen Gebiet von der Türkei im Westen bis China verbreitet. Auch heute noch werden sie in zahlreichen Ländern gefertigt, doch die heutigen Zentren befinden sich in der türkischen Provinz Anatolien sowie im Kaukasus und im iranischen Hochland. Kelim (oder Kilim) ist übrigens das türkische Wort für Teppich.
Die früheren Nomadenvölker verwendeten den aus Schafwolle flach gewebten leichten Kelim nicht nur als Bodenbedeckung, die sich nach dem Aufbau der Zelte schnell ausrollen ließ, sondern auch als Wandbehang, Satteldecke und Sitzmatte im Freien. Er ist darum robuster und schlichter als die mit prachtvollen orientalischen Mustern geschmückten Perserteppiche und erlebt gerade mit Wohnstilen wie dem lässigen Boho-Style und dem naturnahen Scandi-Stil ein großes Revival.
Wie werden Kelim-Teppiche hergestellt?
Wie alle Teppiche können Kelim-Teppiche heute maschinell oder von Hand gefertigt sein. Maschinen erledigen die Arbeit wesentlich schneller, wodurch die Preise sinken. Allerdings ist ein handgewebter Teppich ein liebevoll hergestelltes Unikat, an dem flinke Hände lange Zeit gearbeitet haben. Kelim-Teppiche werden übrigens grundsätzlich gewebt, niemals geknüpft und besitzen keinen Flor. Auch das unterscheidet sie von anderen Orientteppichen.
Als Material kommt gefärbte Schafwolle zum Einsatz. Sie ist strapazierfähig und langlebig, fühlt sich jedoch nicht so weich unter den Füßen an wie Baumwolle oder Kunstfaser. Am besten legst du Kelim-Teppiche in den Zimmern aus, in denen du meist auf Socken oder in Hausschuhen unterwegs bist, zum Beispiel im Wohnzimmer, im Esszimmer und im Flur. Im Schlafzimmer erfreuen flauschige Hochflorteppiche aus Polyester und ähnlichen Kunstfasern deine nackten Fußsohlen.
Welche verschiedenen Kelim-Teppiche gibt es?
Aufgrund der doppelseitigen Webtechnik fallen die Muster bei klassischen Kelim-Teppichen eher schlicht aus. Typisch sind beispielsweise mehrfarbige Rauten, die ein symmetrisches Muster bilden, und Streifendesigns, bei denen die Farben oft wunderschön ineinander übergehen und verlaufen. Auch die Farbgebung ist eher gedämpft. Neben den natürlichen cremeweißen Tönen der Schafwolle dominieren verschiedene sanfte Rot- und Orangetöne, Schwarz und Braun sowie helles Blau oder Grün.
Bei den Größen und Formen hast du viel Auswahl. Du findest Kelim-Teppiche mit imposanten Maßen wie 300 x 400 Zentimeter, die ein großes Wohnzimmer komplett bedecken, aber auch viele kleinere Varianten in Maßen wie 100 x 120 Zentimeter, die du als Brücke zwischen größere Teppiche legst oder als kleinen Farbtupfer in einem mit einfarbigem Teppichboden ausgelegten Zimmer nutzt. Auch als Läufer im Flur lassen sich Kelim-Teppiche dank der Flachwebung gut einsetzen. Bleibt Schmutz von Straßenschuhen auf ihnen hängen, kannst du diesen leicht mit dem Staubsauger entfernen.
Mit Wohntrends wie dem Boho- und Ethno-Style sind Kelim-Teppiche als Wandbehang ebenfalls wieder interessant geworden. Wandteppiche strahlen Ruhe und Wärme aus und verleihen deinem Wohnzimmer oder einem anderen Raum mehr Behaglichkeit. Wähle hier am besten einen Teppich mit ruhigem Muster in nur wenigen Farben, der das Auge des Betrachters nicht überfordert. Dies können zum Beispiel Gelb, Rot, Braun und Orange sein, die sanft verschmelzen und im Geiste das Bild einer Wüste hervorrufen, oder eine Mischung aus mehreren Blau- und Grautönen, die das endlose Spiel der Wellen auf dem Meer nachbilden.
Worauf sollte ich beim Kauf von Kelims noch achten?
Zunächst solltest du dir natürlich überlegen, ob es ein authentischer handgewebter Kelim für dich sein soll oder ob dir ein maschinell gefertigtes Exemplar genügt. Anschließend nimmst du am vorgesehenen Ort Maß, damit du weißt, welche Größe dein neuer Teppich haben darf. Zu große Kelim-Teppiche wirken in einem kleinen Zimmer erdrückend; zu kleine Teppiche kommen dagegen nicht zur Geltung. Entweder sollten Sitzmöbel wie Sofa und Sessel ganz auf dem Teppich Platz finden oder daneben stehen – dann dient er lediglich als dekorative kleine Zierde. Suchst du einen Teppich für das Esszimmer, denke daran, dass die Stühle zum Hinsetzen und Aufstehen nach hinten geschoben werden. Ist der Teppich nicht groß genug, wird der Rand immer wieder von Stuhlbeinen nach innen gedrückt – dies verkürzt seine Lebensdauer enorm.
Bedenke ebenso, dass sich Kelim-Teppiche wenden lassen. Dies ist praktisch, wenn eine Seite mal verschmutzt ist und du keine Zeit für eine ausführliche Reinigung hast, ehe Besuch kommt. Außerdem verlängert regelmäßiges Wenden die Lebensdauer, da beide Seiten gleichmäßig abnutzen. Allerdings bedeutet dies auch, dass sich kein Anti-Rutsch-Belag auf der Unterseite anbringen lässt. Kelims sind darum besser auf einem Teppichboden aufgehoben als auf glattem Untergrund, bei dem Rutschgefahr besteht.
Willst du deiner Terrasse oder deinem Balkon ein gemütliches Ambiente verleihen, kannst du spezielle Kelim-Teppiche bestellen, die für den Einsatz im Freien geeignet sind. Diese Outdoorteppiche sind aus robusten Kunstfasern wie Polypropylen gefertigt, denen intensive UV-Strahlung und der eine oder andere Regenguss nichts anhaben kann. Rolle den Kelim unter dem Balkondach aus, verstreue dicke Bodenkissen und serviere köstliche orientalische Meze – schon fühlst du dich im eigenen Heim wie im Urlaub.